In der Uniklinik Leipzig




So. Nun lag ich also nach dem Fahrradsturz in der Uniklinik. VIEL merkte ich tatsächlich NICHT davon, eher GAR NICHTS. Ich muss VERKABELT gewesen sein, an den Pulsadern und am Kopf, habe auch erfahren, dass man mir die Zunge aus dem Mund gezogen hat, damit ich nicht ersticke oder so etwas. Logischerweise habe ich auch keinen Besuch mitbekommen, obwohl A und M und A regelmäßig da waren und sich Sorgen um mich gemacht haben.
Es war wohl SO schlimm, dass M, mein Sohn, sich beim ersten Besuch nicht zu mir getraut hat, aus Angst, sein Vater könnte völlig entstellt aussehen. Erst meine Schwiegertochter konnte ihn überzeugen, dass ich nicht SO schlimm ausgesehen haben muss.
Ich weiß, dass A mir regelmäßig vorgelesen haben muss, wer sich nach mir erkundigt hat. Während ich das gerade schreibe, muss ich wieder weinen vor Rührung. Allerdings habe ich davon GAR NICHTS mitbekommen.
Apropos weinen. Ich habe in diesem Jahr so viel geweint, wie noch nie im Leben. Und nun behaupte KEINER, das würde BEFREIEN. Nie und nimmer! Es wird kaum besser, je länger das alles nun dauert und ich frage mich jedes Mal, wie das enden soll und KANN, oder besser gesagt, OB es das kann.
Ich GLAUBE, nach 4 Wochen und einem angedachten Schnitt in die Luftröhre zur besseren Atmung wurden einige Maschinen abgeschaltet und den Verwandten wurde gesagt, dass ich nun 4 Tage Zeit hätte, zu mir zu kommen. Falls das "schief gehen" würde, müsste man darüber nachdenken, die lebenserhaltenden Maschinen abzuschalten. Nach 3 Tagen kam ich zu Bewusstsein, wenn man das so nennen darf.
Warum "Wenn man das so nennen darf"? Liebe Leute, jetzt bitte festhalten. Es folgen LUSTIGE Geschichten.
So erkannte ich einen meiner besten Freunde, dessen Frau (Sie arbeitet im Krankenhaus) ihn illegalerweise auf seinen Wunsch zu mir ans Bett führte, nicht mehr. Auf ihre Frage, ob ich ihn erkenne, gab ich die Antwort "Nö, aber der sieht LUSTIG aus!"
Meinem Sohn, der mich besuchte, stellte ich die Frage, warum denn kein Mensch den ARMEN BETTNACHBARN befreien könnte und hörte meine Enkelin vor der Tür, wie sie über die Witze von RUDI CARELL, der sie "betreute" (!), laut lachte.
Die Schwester, die mein Bett bezog, fragte ich, ob ich ihr mal einen "RICHTIG SCHWEINISCHEN WITZ", den ich kannte, erzählen solle, zum Glück kam es nie zu diesem skurrilen Akt.
Das hört sich alles sehr witzig an, ist es vermutlich auch, war aber vermutlich so ziemlich das letzte Witzige, was ich in diesem Jahr erlebt habe.
IRGENDWANN (Ich habe es tatsächlich vergessen, wann genau...) fand ich mich in einem Krankenwagen nach Bennewitz wieder und landete dort mitten in der Pampa in der Klinik. Das Einzige, woran ich mich erinnern kann, ist, dass mir während der Fahrt das Hinterteil entsetzlich weh getan hat, SITZEN war mir irgendwie ziemlich neu...


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