Bad Lausick, Teil 4




U.S. Levin ist ein Schriftsteller, den ich bereits von Vorträgen aus meiner "alten Zeit" nach dem Herzinfarkt aus Bad Lausigk kannte, er hatte auch in diesem Jahr wieder einen Vortrag dort angekündigt. Komischerweise hatten wir uns Jahr für Jahr nach Bad Lausigk auf der Leipziger Buchmesse getroffen und dort einen Kaffee getrunken. Nun war ich gespannt, ob er mich in meinem "neuen Outfit" auch noch erkennen würde und schlich, ohne etwas zu sagen, im Vortragsraum herum.
Was soll ich sagen? Er war einer der WENIGEN Menschen, die mich auch mit neuer Frisur erkannten und war mehr als erstaunt, mich "schon wieder" am alten Ort, also in Bad Lausigk, zu sehen. U.S. schuf wieder einmal für diesen Abend eine Stimmung, die JEDEN im Saal, also auch mich, für einen Abend die Tristesse und die Krankheit vergessen ließ. DANKE dafür!



Die große Reise des kleinen thowi: Mein Sohn hatte mich eingeladen, ihn an einem Wochenende in Jena, seiner jetzigen und meiner ALTEN Heimat, zu besuchen. Natürlich bedurfte das gewissermaßen einer "Erlaubnis" der heiligen Klinikoberhäupter. Also schlich ich zur "Oberschwester", um zu fragen, ob ich denn am Wochenende die Klinik gen Jena verlassen dürfte, was mir natürlich UNTERSAGT wurde.
Daraufhin ich: "Haben Sie schon mal beobachtet, wie wenig Leute hier am Wochenende im Speisesaal sitzen? Haben die alle keinen Hunger oder sind die vielleicht einfach NICHT DA am Wochenende?"
Als Antwort bekam ich: "Bitte sagen Sie nichts, fahren Sie einfach, wenn Sie wollen."
Und ich WOLLTE! Es war ein unglaubliches Erlebnis für mich. Seit Ende April hatte ich "die Zivilisation" nie länger als für ein paar Stunden erleben dürfen und nun saß ich im Zug!!! Beim Umsteigen in Leipzig auf dem Hauptbahnhof konnte ich die Tränen der Rührung wieder einmal nicht zurück halten und sorgte so für besorgte Blicke der mitgereisten japanischen Schülergruppe ("Warum weint der Onkel?")...
Kurz gesagt: Der ONKEL wurde in Jena von A., M. und E. ganz lieb empfangen und herum kutschiert. Die kleine E. bakam beim Einkaufen allerbeste Leselektüre (siehe Foto rechts), ich durfte mich nach MONATEN wieder einmal -probeweise- hinter das Lenkrad eines Autos setzen und am Abend kam sogar mein Bruderherz aus Erfurt zum Grillen im Garten. Wir saßen noch bis in die Nacht bei youtube-Musik und redeten über Vergangenheit und Zukunft.

Natürlich war der Sonntagmorgen, der für mich die Rückkehr zur Bad Lausigker Tristesse bedeutete, ein Horror für mich.
Mein Sohn gab mir den Tipp: "Vater, DIESMAL sollste sogar! Schreib doch mal zu Facebook, dass und wann du Aufenthalt in Leipzig hast! Vielleicht liest es einer!" Und was soll ich sagen? Ich war VÖLLIG GERÜHRT, als mich NEO KAMUI OGAMI, ein Freund mit mangaeskem Namen, am Bahnsteig in Leipzig erwartete: "Ich hab das gelesen, komm, wir gehen Kaffee trinken!" POWER TO ALL OUR FRIENDS sang damals Cliff Richard und hatte völlig Recht damit!


 




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